Reisetagebuch:
27.8.08
Trotz offenem Zimmer habe
ich herrlich geschlafen. Es kamen auch weder Käfer noch wilde Tiere auf
Besuch. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es an die Anlagestelle. Von
dort fuhren wir ein Stück flussaufwärts. Nach etwa 45 Minuten erreichten
wir den „Spähpunkt“. Zuerst sahen wir nur grüne Aras, gegen Schluss wurden
wir aber doch noch mit roten Aras beglückt. Leider waren sie sehr weit
weg. Ganz verschwitzt kamen wir in unsere Lodge zurück. Nun genoss ich
sogar die kalte Dusche. Leider gab es aber keinen Anschluss für den
Haarfön, was mich sehr nervte. Auf dem Nachmittagsprogramm stand
Säugetierbeobachtung, was sich als Flop herausstellte. Auch der Besuch der
„Paranussfarm“ war nicht gerade ein Höhepunkt und die Unzufriedenheit der
Gruppe nahm zu. Beim Abendessen musste Shidy unbequeme Fragen beantworten
und uns beschwichtigen. Die Situation war unbefriedigend und entsprach
überhaupt nicht den Unterlagen. Schade, denn wir hatten uns so auf diese
Tage gefreut.
28.8.08
Wir begrüssten Manfred mit
einem lauten Happy Birthday. Er hatte sich diesen Tag wohl ein wenig
anders vorgestellt. Conny, die überhaupt nicht geschlafen hatte, fing
gleich an zu weinen. Die Stimmung der Gruppe war im Keller. Wieder einmal
war ein Marsch angesagt und zwar zu dem 33 m hohen Aussichtspunkt. Die
Aussicht war nicht wirklich atemberaubend, da man nur Baumwipfel sah. Ein
kleiner Lichtblick war der Besuch auf dem Bauernhof. Wir durften viele
verschieden, zum Teil ganz unbekannte Früchte probieren. Shidy zog alle
erdenkliche Register um uns ein bisschen aufzuheitern. Am Nachmittag
gingen unsere „Wanderferien“ weiter. Es ging zu einem Teich, den wir mit
einem Floss überquerten. Danach marschierten wir im Gänseschritt durch den
Dschungel zu zwei alten Riesenbäumen. Wir brachen nicht gerade in
Begeisterungsstürme aus. Die Überfahrt mit dem Floss war sehr
stimmungsvoll, wurde aber wegen der schlechten Laune nicht ganz so
wahrgenommen. Es war schon dunkel als wir wieder flussaufwärts fuhren. Der
Bootsführer machte dann noch einen Abstecher, um uns Wasserschweine und
andere Viecher zu zeigen. Viel mehr als Silhouetten sah man aber nicht.
Wir kamen dann so knapp in die Lodge, dass ein rasches Duschen ohne Haare
waschen genügen musste (die Haare hätten sowieso nicht mehr getrocknet
wegen der hohen Luftfeuchtigkeit). Beim Abendessen entschuldigte Shidy
sich einmal mehr, obwohl sie ja eigentlich das Beste aus der Situation
gemacht hatte. Einziger Vorteil – es freuten sich alle auf die
Heimreise!!!
29.8.08
Nach dem Frühstück gingen
alle erleichtert zum Boot. Ein Wasserschwein kam noch vorbei, um sich bei
uns zu entschuldigen und zu verabschieden…ha…ha…ha! Die zweistündige Fahrt
im Morgengrauen war sehr stimmungsvoll. Auf der Fahrt ins Büro fing es
sintflutartig an zu regnen. Die Angst nicht durchzukommen wurde immer
grösser, da die Strassen nur aus festgestampfter Erde bestanden. Wir
hatten dann aber Glück und kamen ohne Zwischenfall an. Wir packten die
Koffer um und schon ging es weiter zum Flughafen. Der Flug über Cuzco nach
Lima verlief kurz und schmerzlos. Bei der Reisebegleiterin in Lima liessen
wir erst mal so richtig unseren Frust los. Endlich konnte man Haare
waschen und diese dann auch fönen – endlich sahen wir wieder aus wie
Menschen und nicht wie Vogelscheuchen. Zum Abendessen gingen wir ins Rosa
Nautica, ein wunderschönes Restaurant über dem Meer. Das Essen war
hervorragend, schön angerichtet und zum grossen Erstaunen sogar günstig.
Ein versöhnlicher und guter Abschluss für die Gruppe. |
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