Porträt  vom 

Heft 3

Jahr 2024

Handorgelduo

Dani und Thedy Christen

Das Handorgelduo Dani & Thedy Christen wird unterstützt von Monika Christen am Klavier und Roli Zumstein am Bass.

Thedy Christen wuchs zusammen mit 11 Geschwistern oberhalb von Grafenort auf. Als einziges der 12 Kinder hatte er die Möglichkeit ein Instrument zu lernen. Dafür ist er seinem Vater (er verstarb 100-jährig am 26.02.2024) heute noch dankbar. Der sportliche Thedy bestritt nach der Schulzeit Skirennen und machte aktiv im Seilziehklub Stans-Oberdorf mit. Seit 45 Jahren ist er aktiver Musikant bei der Trachtengruppe Buochs. Einige seiner Kompositionen dienen als Trachtentänze. Thedy war im Vorstand VSV Unterwalden, Zentralfähnrich, Mitglied im Zentralvorstand als Regionalvertreter Zentralschweiz, seit 2015 ist er Schweizerisches Ehrenmitglied. Zudem war er 20 Jahre im OK Nidwaldner Ländlerabig und 2013 OK-Präsident beim Eidg. Jungmusikantentreffen in Zug. Nach wie vor ist er im Vorstand SRG Nidwalden. Von Beruf ist Thedy Schreiner und arbeitet seit über 40 Jahren im selben Betrieb. Seine Hobbies sind, musizieren, skifahren, biken, wandern.

Monika Christen-Brunner ist seit 1986 mit Thedy verheiratet, zusammen haben sie zwei Söhne, Dani und Tino. Monika wuchs zusammen mit einer Schwester in Luzern auf. Sie lernte Papeteristin und arbeitete später als Büroangestellte. Ihre Hobbies sind backen und jassen. Mit 26 Jahren erlernte sie autodidaktisch das Klavierspielen.

Dani Christen ist in Ennetbürgen aufgewachsen. Von 1996 bis 2003 lernte er im Musikunterricht bei Pia Rubi Handorgelspielen. Als 12-jähriger war er mit Fränggi Gehrig, Andermatt (Handorgelduett Fränggi Gehrig-Daniel Christen) Sieger am Nationalen Jungmusikanten-Wettbewerb. Ein Jahr später folgte sein erster Fernsehauftritt im Hopp de Bäse, 2001 durfte er mit seinen Kollegen einen Titel auf der CD "Kurt Zurfluh serviert JUNGE TÖNE / Die Volksmusikstars von morgen" aufnehmen. Er lernte Telematiker und machte später eine Weiterbildung als dipl. Telematiktechniker HF. Heute führt er eine eigene IT-Firma, die Partner Plus AG. Er ist seit 2014 verheiratet mit Manuela. Zusammen haben sie zwei Söhne, Levin und Jonas. Auch die beiden scheinen musikalisch zu sein, siehe Foto mit dem Urgrossvater. Seine Hobbies sind biken, skifahren, snowboarden und wandern. Seit 10 Jahren ist Dani OK-Präsident vom Nidwaldner Ländlerabig.

Roli Zumstein spielt seit 6 Jahren in dieser Formation als Bassist. Schon früh durfte er mit seinen Eltern an verschiedene Stubeten mitgehen. Roli wollte nicht nur Zuhörer bleiben, deshalb lernte er Schwyzerörgeli und Handorgel spielen. Er durfte mit seinem Vater im Handorgelduo „Franz und Roland Zumstein“ aufspielen. Nach der Rekrutenschule kaufte er einen Bass und spielt seither in verschiedenen Formationen leidenschaftlich gerne auf diesem Instrument. Roli Zumstein hat eine eigene Werkstatt in Stalden (OW), in der er Handorgeln und Schwyzerörgeli repariert.

Nach 8 Jahren Handorgelduett Christen-Zimmermann wollte Ernst Zimmermann mit dem aktiven Musizieren aufhören. Es war ein Glücksfall, dass Dani diese Lücke nahtlos schliessen konnte. Obwohl er erst 10 Jahre alt war, begann Dani mit seinen Eltern Thedy und Monika kleinere Auftritte zu bestreiten. Aus der Familienkapelle Christen wurde 1997 das erfolgreiche Handorgelduo Dani & Thedy Christen. Anfänglich musizierte Familie Christen im Trio. Nach einem Jahr wurde Fredy Gabriel zum Bassgeiger der Formation. Gleichzeitig war er Stamm-Bassgeiger bei der Kapelle Bürgenstockklänge. Heute spielt er bei der Trachtenmusik Ennetbürgen und hilft bei diversen Formationen aus.

Das Handorgelduo Dani & Thedy Christen spielt im Innerschweizer-Stil, man kann auch vom Nidwaldner-Stil sprechen. Ihre Vorbild-Formationen waren Käslin-Käslin, Toggenburger-Buebe, Echo vom Tödi, sowie die Gebrüder Hess. Im Laufe der Zeit haben sie ihren eigenen, unverwechselbaren «Christen-Stil» gefunden. Mehr als 100 Eigenkompositionen, davon 85 auf CD’s festgehalten, sind bis heute entstanden. Daneben spielen sie Titel von vielen bekannten Komponisten, wie Walter Grob, René Wicky, Carlo Brunner, usw. Ihre Spezialität ist sicher der Fox. Im Repertoire sind aber neben Schottisch, Ländler, Marsch, Polka, Walzer auch Schnellpolka und Tango. Bei Bedarf machen sie auch Unterhaltungs- und Stimmungsmusik.

Sie treten gerne in der kleinen Dorfbeiz wie auch im grossen Festzelt mit 2000 Leuten auf. Besondere Erlebnisse sind immer wieder die Auftritte am Appenzeller Ländlerfest oder am Heirassa-Festival in Weggis, aber auch in den Ländlerlokalen Wasserfall Engelberg, Biberegg Rothenthurm, Grossteil Giswil und Dukes Sihlbrugg. Zwei Mittelmeer-Kreuzfahrten brachten die Formation schon bis nach Griechenland, Ägypten und Israel.

Unvergessen sind die Auftritte an sieben Eidg. Volksmusikfesten, den Eidg. Schwingfesten in Luzern und Aarau, den Eidg. Jodlerfesten in Luzern und Interlaken, dem Eidg. Trachtenfest, Schwyz, am Sechseläuten Zürich, dem Volksmusik Festival, Altdorf, in der Postfinance Arena, Bern bei 100 Jahre Eidg. Jodlerverband, am Luzernerfest, im KKL Luzern und viele mehr. Daneben gab es einige Auftritte im Fernsehen. Ihre Stücke sind ebenfalls immer wieder am Radio zu hören. Bis heute haben sie vier CD’s in ihrem unverkennbaren Stil produziert. Aus beruflichen und familiären Gründen haben sie ihre Auftritte reduziert. Es macht ihnen aber nach wie vor grossen Spass, mit ihrer Musik den Menschen Freude zu bereiten.

In den vielen Jahren haben sich auch lustige Episoden ereignet. Beim Appenzeller Ländlerfest spielten sie einmal im Rest. Rössli laut Programm von 24.00 – 02.00 Uhr. Die letzte Zugabe war dann um 05.15 Uhr. Das Lokal war derart voll, dass sie zeitweise stehend auf den Stühlen spielen mussten, um nicht erdrückt zu werden. Nach dem Auftritt waren sie ziemlich durstig, da es für die Bedienung kein Durchkommen mehr gab.

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