Kapelle Sunnehuisli

zurück zu der Porträtsübersicht

1967

Edy Wallimann (Klarinette und Sax), Clemens Gerig (Klavier), Sepp Wallimann (Klarinette und Sax), Walti Gerig (Handorgel)

 

Porträt  vom  Heft 3   Jahr 2021

 

Kapelle Sunnehuisli Alpnach

 

Portrait aus der Sammlung: „Die instrumentale Volksmusik in Unterwalden“.

 

Bei der Gründung 1963 war die Kapelle mit zwei Klarinetten, einer Handorgel und einem Klavier besetzt. Ab 1972 kam noch ein Kontrabass dazu.

Sie spielten ab 1978 mit Klarinette, Handorgel, Bassgeige und Klavier bis zur Auflösung der Formation 1983.

 

Die Brüder Sepp und Edy Wallimann sind in Alpnach in einer musikalischen Bauernfamilie aufgewachsen. Beide mit einem ausgezeichneten Musikgehör ausgestattet, begeisterten sie sich schon während der Schulzeit für die Ländlermusik. Ihr Vater spielte Klarinette und auch Edy und Sepp griffen zu diesem Instrument. Weil es zu dieser Zeit noch schwierig war sich Notenmaterial zu besorgen, lernte Edy Noten schreiben und notierte für sich und Sepp zweistimmige Tänze.

 

Zur gleichen Zeit wuchsen in der Bauernfamilie Gerig in Kägiswil die beiden Brüder Walti und Clemens auf. Ihr Vater spielte Schwyzerörgeli und so liessen sie sich vom Musikvirus anstecken. Auch ihnen war ein hervorragendes Musikgehör angeboren und schon bald waren sie musikalisch kaum mehr zu bremsen. Walti griff zur Handorgel. Clemens spielte zuerst auf einem dreisaitigen Bass, später erlernte er im Eigenstudium auch Klavier und Handorgel.

 

An einem Sonntag wollten Edy und Sepp mit ihren Instrumenten die Gerigs zu Hause besuchen, um gemeinsam zu musizieren. Clemens und Waltiwaren jedoch nicht zu Hause. Sie spielten im Restaurant Kreuzstrasse beim Absenden des Skiclubs. Da entschlossen sich Edy und Sepp ebenfalls dorthin zu gehen. Walti und Clemens freuten sich über den musikalischen Besuch und sofort wurde gemeinsam der erste Auftritt bestritten. Die vier jungen Musikanten liessen sich vom Klang begeistern und beschlossen, sich schon bald wieder zu treffen. Somit war der Grundstein für eine zwanzigjährige, sehr erfolgreiche Kapellengeschichte gelegt.

1978 von link: Isabelle Schürmann, Clemens Gerig, Sepp Wallimann, Walter Gerig, Edi Wallimann und Hermann Michel

Bei den allerersten Auftritten spielte neben den beiden Brüderpaaren auch Alois Niederberger aus Alpnach an seiner Handorgel in der Kapelle mit. Er war der Namensgeber dieser Formation. Zirka 1972 erweiterten sie die Kapelle mit dem Bassgeiger Hermann Michel aus Kerns. 1973 verliessen Edy und Clemens die Formation und gründeten einige Jahre später ihre eigene Kapelle «Wallimann-Gerig». 1978 kam Isabelle Schürmann aus Littau als Klavierspielerin zur Kapelle Sunnehuisli Alpnach.

Zur Gründungszeit der Kapelle Sunnehuisli Alpnach war die Kapelle «Waldhuisli», Alpnach, sehr beliebt und erfolgreich. Deren Musik begeisterte und beeinflusste die damals jungen Musikanten sehr. Später liessen sie sich auch von Hans Aregger, der Kapelle Heirassa und weiteren Innerschweizer Kapellen musikalisch inspirieren.

 

Alle Musikanten der Formation waren auch fleissige Komponisten. Ihr Repertoire umfasste deshalb viele Kompositionen aus den eigenen Reihen. Selbstverständlich durften aber beliebte Kompositionen von Kaspar Muther, Hans Aregger, Jost Ribary, Alois Schilliger und anderen nicht fehlen. Je nach Anlass spielten sie konzertante oder urchige Musik im Innerschweizer Stil. Sie traten an Tanzanlässen, Konzerten, Kilbenen, Musikantentreffen, Fasnacht usw. auf.

 

In besonderer Erinnerung sind die Konzerte im Spirgarten in Zürich geblieben. Dort wurde jeweils ein Publikumsliebling mit dem Schallpegel des Applauses auserkoren. Aber auch die Konzerte im Kunsthaus Luzern, die Ländlertreffen von Beckenried und Gstaad, die Fasnacht von Schattdorf oder die Sennenkilbi in Bürglen bleiben unvergessen.

 

Am Kunsthaus-Konzert in Luzern gewann die Kapelle mit «Janines Tänzli» von Edy Wallimann die Heirassa-Glocke.

 

zurück zu der Porträtsübersicht

Seite schliessen