Gesang
schafft Freunde
Rückblick auf 50 Jahre Schützenchorgeschichte
Festliche Sängertage stehen dem Schützenchor und seinen
Freunden und Gönnern bevor. Am 21., 22. und
23. Juni 1996 kann der Stansstader Chor sein 50jähriges Bestehen feiern.
Zusammen mit den Programm-Mitgestaltern, den befreundeten Vereinen und
Delegationen, den Ehrengästen und Festgästen wollen die Schützenchörler
einige schöne, erinnerungswerte Tage und Stunden erleben. Eingeladen und
willkommen sind dazu auch die Sängerfreunde und ihre Angehörigen aus dem
schwäbischen Wimsheim, mit denen die Stansstader Sänger seit über 30
Jahren eine enge Freundschaft verbindet.
Chorgesang ist eine Grundlage für
langjährige Kameradschaften -knüpft Verbindungen -pflegt und vertieft
Freundschaften. Wer jahrzehntelang in den Reihen eines Männerchors steht,
trägt lebensbereichernde Erinnerungen an unzählige schöne Stunden und
besondere Erlebnisse in sich, weiss einen grossen Kreis von Freunden,
Kameraden und Bekannten um sich, die ihn in einem Teilbereich des Lebens
begleiten. Das Singen im Chor ist wahrlich eine in mancher Hinsicht ideale
Freizeitgestaltung! Der nachfolgende Rückblick kann nur oberflächlich auf
die Vereinsgeschichte eingehen, immerhin sollen aber einige markante
Geschehnisse erwähnt werden.
Die spontane Gründung
Man
schrieb das Jahr 1946. Der Weltkrieg war vorbei und das Vereinsleben von
Stansstad nahm wieder seinen gewohnten Lauf. Einer der wichtigsten und
ältesten Vereine war die Schützengesellschaft, die auch einen hohen Anteil
am gesellschaftlichen Leben der Gemeinde hatte. So hatte der Schützentanz
zur Fasnachtszeit seinen festen Platz im gesellschaftlichen Gemeindeleben.
Und da gab es einige Sänger, die jeweils in gemütlicher Runde einige
Lieder anstimmten. Auf den bevorstehenden Schützentanz sollten nun aber
Lieder dargeboten werden, die nicht einfach so auf das Gratewohl hin,
nein, sie sollten richtig mit einem Dirigenten eingeübt werden. So wurde
denn Adi Kistler, Lehrer und Cäcilienchorleiter in Stansstad, gebeten,
diese Aufgabe zu übernehmen. Dann war es soweit: Im Hotel Schützenhaus
traten an: Adi Kistler als Dirigent, Paul Durrer übernahm die Jodelstimme,
Alfred Mathis: 1. Tenor; Josef Imfeld: 2. Tenor, Josef Zumbühl und Franz
Christen: 1. Bass, und Josef Wyprächtiger: 2. Bass. Nach dem Essen gab nun
das ,,Initianten-Schützenchörli " das Jodellied "Aelplerchilbi" zum
Besten. Das erste Protokoll von Paul Durrer zeugt vom grossen Erfolg: "
Unsere Darbietungen wurden von der gemütlichen Schützenfamilie voll
Begeisterung aufgenommen, so dass der Applaus kein Ende nehmen wollte. "
Und dieser Erfolg machte sogar in weiten Kreisen die Runde.
Der damalige Schützenpräsident
Fritz Parpan wollte diese Begeisterung nicht einschlafen lassen. So lud er
denn auf den 6. Februar die "gesangsliebenden" Schützenkameraden der SG
Stansstad zum ersten Sängerhock ein. Es war bereits beschlossene Sache,
dass das Ad hoc-Chörli weiterbestehen soll, und so wurde die Gründung des
"Schützenchörli" vorbereitet, die am 5. Juni 1946 im Gasthaus Acheregg .
von nun bereits 16 Mitgliedern vorgenommen wurde Die Sänger wählten Paul
Durrer in Personalunion zum Präsidenten, Aktuar und Kassier, Adi Kistler
sagte als Dirigent zu, die Schützengesellschaft leistete einen Zuschuss
von 70 Franken für den Ankauf von Noten und die Sänger einigten sich,
einen Monatsbeitrag von 20 Rappen zu leisten.
Das ChörIi gedieh prächtig, hatte
doch die SG einen hervorragenden Namen und es gab damals noch keine
Musikgesellschaft, keinen Turnverein und auch allgemein ein bescheidenes
Angebot im Vereinsgeschehen. Seinen ersten grossen und mit viel Applaus
belohnten Auftritt hatte das Chörli bereits im zweiten Jahr nach seiner
Gründung im Rahmen der Unterhaltungsabende beim Kantonal-Schützenfest 1948
im Festzelt beim Schiessstand. Während vielen Jahren bestand das
Repertoire aus Männerchorliedern und aus Jodelliedern. 1949 überraschte
das Chörli die Stansstader Kirchgänger mit der Deutschen Messe von
Schubert und immer trat nun das Schützenchörli auch an den 1
.-August-Feiern auf. Im Jahre 1950 zog Adi Kistler nach Hergiswil und
übergab den Dirigentenstab an Heinrich Leuthold. Das Chörli entwickelte
sich weiter und es nahm 1953 eine weitere Tradition, der regelmässige
Besuch von Gesangsfesten, mit der Teilnahme am Zentralschweizerischen
Sängerfest in Horw, ihren Anfang. Erstmals kehrten die Sänger mit einer
Kranzauszeichnung (in Silber) heim. An allen grösseren Festlichkeiten in
der Gemeinde hatte das Schützenchörli seine Auftritte, war ein Bestandteil
des Kulturlebens von Stansstad geworden.
Fahnenweihe -neuer Name
Aus drei Gründen geht das Jahr
1957 in die Annalen ein: Aus dem Schützenchörli war in den zehn Jahren
seines Bestehens ein stattlicher Chor geworden. Was noch fehlte, war eine
Vereinsfahne. Mit einem erinnerungswerten Fest wurde 1957 mit Rita Gander
als Fahnengotte und Jost Hermann als Fahnengötti die erste Fahne
eingeweiht. Und auf der Fahne prangte nun der Name " Schützenchor" .Die
neue Fahne wehte während fast dreissig Jahren bei Freud und Leid über den
Sängern, bei zahlreichen Gesangsfesten und Auftritten, aber auch zum
letzten Fahnengruss bei verstorbenen Sängern.
Wechselvolle Geschichte
Natürlich ist die Geschichte des Schützenchors, wie die jedes Vereins,
begleitet von Höhepunkten und auch von Zeiten, in denen es etwas weniger
hoch zu und her ging. Mal verliessen einige Sänger wegen dem Verleider
oder sonstigen Differenzen den Verein, mal traten wieder erfreulich viele
neue Sänger in den Schützenchor ein. Mal hinterliess der Wegzug eines
guten Dirigenten eine grosse Lücke, mal führte ein neuer Chorleiter die
Sänger wieder neuen Erfolgen zu.
So darf der Schützenchor
für sich in Anspruch nehmen, einer der wenigen Nidwaldner Männerchöre zu
sein, die ihr sängerisches Können regelmässig an Festen beurteilen lassen.
Insgesamt 17 Mal (Heute 19 x siehe
Teilnahme an
Gesangsfesten) nahm er an auswärtigen regionalen, kantonalen und
eidgenössischen Sängerfesten teil, konnte dabei acht Kranzauszeichnungen
in Silber und drei Goldkränze entgegennehmen und wurde, wo es keine Kränze
gab, von den Experten einmal mit "gut", zweimal mit "sehr gut" und als
Topresultat letztes Jahr mit einem "Ausgezeichnet" als höchste Benotung
beurteilt. Zu verdanken hat der Schützenchor die meisten Erfolge vor allem
seinem Dirigenten Heinrich Banz, der seit 24 Jahren den Chor mit Geschick,
Beharrlichkeit und viel Einfühlungsvermögen leitet,
Zu erwähnen bleiben aber noch
einige weitere Vereinshöhepunkte: Mit den dreitägigen, in jeder Hinsicht
erinnerungswerten "Festlichen Sängertagen" feierte der Schützenchor im
September 1971 sein 25jähriges Bestehen, Ende der 70er Jahre entschloss
sich der Schützenchor für die Anschaffung eines einheitlichen Tenus, an
das jedes Mitglied einen persönlichen Beitrag leistete sowie von der
Gemeinde und privaten Gönnern einen Zustupf erhielten, Für die
Vereinskasse blieb aber immer noch ein stattlicher Restbetrag, Wenn man
diese Bekleidung auch nicht als eigentliche Uniform bezeichnen kann, so
erhielten die Sänger doch für ihr einheitliches Erscheinungsbild besonders
an Sängertreffen immer wieder viel Anerkennung. Ein weiterer Markstein in
der Vereinsgeschichte war die Einweihung der neuen Vereinsfahne an-
lässlich des 40jährigens Bestehens des Schützenchors im Mai 1986.
Fahnengotte Anni Küttel und Fahnengötti Josef Imfeld blieben dem Chor
seither als treue Gönner eng verbunden. Und wenn der Name schon erwähnt
ist, darf dem auch beigefügt werden: Josef Imfeld gehört seit der Gründung
dem Schützenchor an und die Sänger hoffen alle, dass er noch viele Jahre
mit der ihm geschenkten Gesundheit aktiv Anteil hat am Geschehen im
Schützenchor, den er vor 50 Jahren gründen half und der sich durch Hoch
und Tief in voller Frische erhalten hat.
Dank allen Gönnern Nicht
immer stand es rosig um die Vereinsfinanzen. So war und ist der 1965
erstmals durchgeführte Lottomatch eine der hauptsächlichsten
Einnahmequellen. Nachdem jedoch die Lottoerträge anfangs der 70erJahre
drastisch sanken, stand es um den Kassenstand nicht mehr zum besten. Als
aber 1976 Hans Gasser als Lottier gewonnen werden konnte, stiegen diese
Einnahmen wieder erfreulich an und brachten dem Schützenchor wieder einige
Finanzreserven. Diese und die erfreulich guten Zuwendungen von Gönnern wie
auch der angemessene Vereinsbeitrag aus der Gemeindekasse ermöglichen es
dem Chor, seine Finanzlage im Lot zu halten. All den treuen
Lottobesuchern, den spendablen Gönnern und der Politischen Gemeinde sei an
dieser Stelle unser herzlicher Dank ausgesprochen. In diesen Dank seien
eingeschlossen die Inserenten in dieser Jubiläumsfestschrift. Sie haben
die Herausgabe überhaupt erst ermöglicht.
Freundschaft über die Grenzen Die
Vereinsgeschichte des Schützenchors wäre bedeutend ärmer ohne die engen
freundschaftlichen Beziehungen mit dem " Männergesangsverein Freundschaft"
aus Wimsheim im landschaftlich reizvollen Schwabenländle. Auf einer
Geschäftsreise in der Schweiz kam deren damaliger Präsident Hans Didion in
Kontakt mit den Stansstader Sängern. Daraus resultierte im August 1963 ein
erster Besuch der Wimsheimer Sänger in Stansstad, dem 1965 ein Gegenbesuch
der Stansstader in Wimsheim folgte, und es wurde zur Tradition, dass man
sich alle zwei Jahre wiedersieht, mal in Wimsheim, mal in Stansstad. Und
allemal bleiben von den Besuchen hier wie dort unvergessliche Erinnerungen
an grosszügige Gastlichkeit, an die schönen Stunden bei gemeinsamen
Auftritten, an gemeinsame Ausflüge und Besichtigungen. Die sich aus der
gegenseitigen Gastfreundschaft entwickelten Beziehungen gehen heute
vielfach weit tiefer als eine herköm Jules Lustenberger
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