Hubi Wallimann

Porträt  vom 

Heft 2

Jahr 2024

 

Hubi Wallimann

 

21. Juni 1964

 

Nach 13 Jahren in der Musikkommission beendet Hubi Wallimann seine Tätigkeit im Vorstand des VSV Unterwalden. Sein grosses Wissen im Bereich Volksmusik, seine bescheidene, ruhige und wohl überlegte Art werden wir ganz bestimmt vermissen. Die Vorstandsmitglieder danken ihm für seine wertvolle und tatkräftige Unterstützung.

Hubi ist nicht nur ein ausgezeichneter Musikant, sein Interesse gilt auch den Volksmusikanten von früher und heute. Er hat bei Zusammenstellung der Sammlung „Unterwaldner Volksmusikanten“ mitgearbeitet. Diese wurde dem Haus für Volksmusik mit Film- und Tonaufnahmen sowie Fotos und Portraits zur Verfügung gestellt.

 

Am 21. Juni 1964 in Alpnach geboren und aufgewachsen lebt er auch heute noch mit seiner Familie im Heimwesen Rosen mit einer herrlichen Aussicht auf See und Berge. Sein erlernter Beruf ist Schmied. Heute arbeitet er als Motorgerätemechaniker in der Werkstatt und im Verkauf.

 

Von klein auf bekam Hubi Ländlermusik zu hören. Zum Musizieren kam er aber eher zufällig. Während der Schulzeit bekam er von einem Onkel ein Stöpselbassörgeli zum Ausprobieren. In der vierten Klasse lernte er gemeinsam mit seiner Schwester autodidaktisch die ersten Tänzli auf dem Stöpselbassörgeli. Während der Lehrzeit kam dann langsam auch die chromatische Handorgel dazu.

Als er im ersten Lehrjahr war, hatte er zusammen mit seiner Schwester und seinem Bruder den ersten Auftritt am «Milcherabig» der Käserei Wolfisberg im Gasthaus Schlüssel in Alpnach.

Anfänglich musizierte er zusammen mit seinen Geschwistern Marianne und Franz im Schwyzerörgelitrio. Als Marianne aus beruflichen Gründen weniger zuhause war, spielte er mit Willi Kathriner oder Hansruedi Wagner, beide aus Kerns, als Schwyzerörgeliduo. 1985 gründeten Hansruedi Wagner, Jörg Wallimann aus Alpnach und Hubi zusammen mit seinem Bruder Franz, der inzwischen auf den Kontrabass gewechselt hatte, das Schwyzerörgeliquartett Matthorn. Während eines Auslandaufenthaltes von Hansruedi, spielte Dres Omlin aus Sachseln mit dem Schwyzerörgeli. Infolge beruflicher Veränderungen und Wohnortwechsel musste das Quartett 1990 aufgelöst werden. Inzwischen begann Hubi auch mit der chromatischen Handorgel zu spielen. Zusammen mit Peter Berchtold aus Giswil gründeten sie das Ländlertrio Berchtold Wallimann. Am Bass begleitete sie sein Bruder Franz oder Heiner Eugster aus Giswil. Seit 2005 ist nun Hermi Michel der Bassist. 2010 gründeten der Kägiswiler Handorgelspieler Walti Gerig, Hermi Michel und Hubi das Obwaldner Ländlertrio. Ab und zu musiziert er auch mit dem Klarinettisten Toni Enz aus Giswil und seiner Kapelle Edelweiss.

 

Er orientiert sich an der Musik verschiedener Kapellen, die in den fünfziger bis achtziger Jahren in der Innerschweiz, dem Berneroberland oder im Toggenburg aktiv waren. Ländlermusik im traditionellen Stil, ohne Einfluss der Popularmusik, liegt ihm am Herzen. Diese Musik spielt er am liebsten überall dort, wo sie beim Publikum Anklang findet. Oft sind Auftritte im kleineren, gemütlichen Rahmen die schönsten. Über all die Jahre konnte er mit seinen Musikformationen auf verschiedenen Tonträgern mitwirken sowie bei Radio- und Fernsehsendungen aufspielen.

Peter Berchtold und Hubi gefielen schon in jungen Jahren die alten Schweizer Record-Handorgeln. Die Freude an diesen alten Instrumenten und deren zunehmenden Beliebtheit unter den Musikanten hat die beiden 1998 dazu bewogen, alle zwei Jahre ein wiederkehrendes Treffen für die Liebhaber dieser Instrumente zu organisieren. An zwei Tagen besuchen jeweils 60 bis 70 Musikanten mit ihren Instrumenten und zahlreiche Musikfreunde dieses Record-Handorgel-Treffen im Gasthaus Bahnhof, Sachseln.

Möge sich sein Wunsch erfüllen, dass die traditionelle Ländlermusik in ihrem Charakter, trotz den verschiedenen Einflüssen aus anderen Musikkulturen, in unserem Land weiterhin erhalten bleibt.

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